Spätestens seit es die HD-Dreamboxen gibt, kam die Frage auf, ob Dreamboxen auch Blu-rays unterstützen werden. Ein Konferenzvortrag des Dream-Entwicklers Andreas Frisch bestätigt die Entwicklung der Blu-ray Unterstützung für Dreamboxen und führt eine Live-Demo vor!
Doch der Reihe nach. Blu-ray ist bekanntlich der Nachfolger der DVD. Mit einer Diskgröße von bis zu 25 und 50 GB (bald vielleicht sogar 128 GB) ist eine Blu-ray Disc (BD) einer DVD, welche „nur“ bis zu 8 GB Kapazität besitzt, deutlich überlegen. Genaueres über die Blu-ray kann auch auf Wikipedia nachgelesen werden.
Bekannt ist auch, dass die Wiedergabe von gekauften Blu-rays auf einem auf Linux und einem darauf aufbauenden System, wie eben Enigma2, wegen des Kopierschutzes nicht unterstützt wird und das auf kurze Zeit auch nicht kommen wird. Doch was das Brennen von Blu-rays angeht, sieht es schon deutlich besser aus. Und auch die Wiedergabe von mit der Dreambox gebrannten Blu-rays wird ebenfalls unterstützt.
Spätestens seit es hochauflösende Dreamboxen gibt, ist das Bedürfnis da, die Aufnahmen auch auf ein anständiges Medium brennen zu können. Eine DVD ist hierfür wegen der geringen Kapazität denkbar schlecht geeignet. Mit ein wenig Glück passt ein HD-Film auf eine Double-Layer-DVD, doch da wird es sehr eng. Möchte man mehrere hochauflösende Aufnahmen auf eine DVD bringen, ist man aufgeschmissen.
Nichts wäre also naheliegender, für hochauflösende Aufnahmen auch Blu-rays zu nutzen. Das Brennen von Blu-rays und vor allem die Entscheidung nach den richtigen Standards ist nicht trivial, doch der Dream-Entwickler Andreas Frisch aka Fraxinas hat hier eine spannende und vor allem bereits funktionierende Lösung gefunden.
Die Herausforderungen für die Blu-ray-Unterstützung sind ziemlich groß. Grob gesagt muss dafür gesorgt werden, dass Blu-rays an sich überhaupt gelesen und gebrannt werden können. Zudem wurde als Ziel gesetzt, dass gebrannte Blu-rays auf der Dreambox und auch auf anderen Wiedergabegeräten auch abgespielt werden können. Dazu muss beispielsweise sichergestellt sein, dass das gewählte Dateisystem korrekt geschrieben wird und auch das Dateiformat für die Medien richtig gewählt wird. Das ist besonders problematisch, da es bisher keine Open-Source-Lösung für das Authoring (Demuxen usw.) von bzw. für Blu-rays gibt und daher auch nicht auf vorhandene Lösungen zurückgegriffen werden kann. Für technisch versierte: Damit die Medien auch auf anderen Wiedergabegeräten abgespielt werden können, muss zum einen der Videocodec H.264 (welcher meist in mkv-Dateien steckt) genutzt werden und zum Anderen auch bei der Audio-Spur aufgepasst werden.
Denn MP2 wird, im Gegensatz zur DVD, auf Blu-rays ebenfalls nicht mehr unterstützt. Das bedeutet, dass MP2-Audiospuren, um die Wiedergabe auf fremden Geräten zu gewährleisten, auf die Blu-ray nicht mitgebrannt werden dürfen. Es gibt in der gezeigten Live-Demo die Option, ob man MP2-Audiospuren brennen möchte oder nicht. Hat man beispielsweise vor, die Blu-ray nur auf Dreamboxen wiederzugeben, kann die Audiospur ruhig mitgebrannt werden. Das Weglassen der MP2-Audiospur ist aber auch kein großer Verlust: Normalerweise wird bei hochauflösenden Sendern der Ton in AC3 gesendet und nicht in MP2.
Ein weiteres großes Problem ist, dass es sich bei Blu-ray nicht um einen offenen Standard handelt. Einen Zugriff auf eine anständige Dokumentation gibt es also nicht. Das bereitet Schwierigkeiten, wenn ein anständiges Dateisystem nachgebildet werden muss.
Doch nun zum Spannenden, nämlich der Live-Demo. Im Herbst 2011 gab es eine Gstreamer Conference in Parg. Dort wurde das Brenn-PlugIn von Andreas Frisch vorgestellt inklusive einer Live-Demo!
In der gezeigten Demo wurde ein angepasstes DVDBurn-PlugIn gezeigt und damit eine Blu-ray gebrannt und anschließend auch wieder auf der Dreambox wiedergegeben.
Durch die Integration in das DVDBurn-PlugIn besteht gleichzeitig auch schon eine Verbindung zum Cutlist- und Metadata-Editor und auch die bereits erwähnte Möglichkeit zur Audiospur-Auswahl ist ebenfalls vorhanden. Als Alternative zum Brennen der Blu-ray wird auch das Speichern in eine iso-Imagedatei unterstützt.
Die Live-Demo gibt es in dem Konferenzvortrag, der hier zu finden ist. Am Anfang gibt es viele technische Informationen über die Blu-ray, die Herausforderungen und wie eine Blu-ray aufgebaut ist. Der Vortrag ist auf Englisch und richtet sich auch an Entwickler, ist daher also wirklich sehr technisch gehalten.
Die Live-Demo beginnt bei Minute 31. Dort wird gezeigt, wie aus einer Aufnahme eine Blu-ray gebrannt und diese schließlich auch erfolgreich wiedergegeben wird. Für die Demo wurde übrigens eine DM8000 mit einem nicht näher genannten Blu-ray-Brenner genutzt. Der komplette Brennvorgang inklusive Konvertierung geht relativ schnell, was sicherlich auch der Dual-Core-CPU der Dreambox zu verdanken ist.
An der Demo sieht man schon, dass das Tool durchaus schon gut zu funktionieren scheint. Man konnte heraushören, dass Fraxinas hier schon sehr viel Zeit investiert hat — allein für das Bauen des Authoring-Tools für das Muxen und Demuxen. Besonders spannend ist, dass die Blu-rays auch auf anderen Wiedergabegeräten gelesen und abgespielt werden können.
Wie bei jedem Vortrag, gibt es natürlich auch hier einen Ausblick. Hier wurde beispielsweise erwähnt, dass es in Zukunft sicherlich toll wäre, auch HDMV-Menüs erstellen zu können. Derzeit gibt es noch keine Möglichkeit, mit der Dreambox Menüs zu erstellen. Interessant wäre sicherlich auch die Unterstützung von 3D-Aufnahmen, welche sicherlich auch in Zukunft kommen wird. Auch über die Unterstützung von Untertiteln muss noch gearbeitet werden, was bei Blu-rays ebenfalls etwas komplizierter ist.
Im Dream-Forum wurde das Tool noch als experimentell bezeichnet. Es wurde auch kein genauer Release-Termin genannt. Es wird also noch ein paar Monate dauern, doch wir sehen: Es wird was spannendes kommen! Das Brennen und Wiedergeben von Blu-rays ist definitiv eine große Bereicherung für die Dreambox und ein spannendes Feature.
Die Blu-ray ist neben HBBTV also eine weitere große Neuerung, an der wir uns bald erfreuen können. Mal sehen, welche Überraschungen in den nächsten Wochen und Monaten noch auf uns warten! Sobald es etwas neues gibt, werdet ihr im Dreambox-Blog selbstverständlich informiert.
Brennen tue ich allein schon wg. der Schneiderei weiterhin lieber auf dem PC, wenn das aber auch die Möglichkeit eröffnen würde, normale Kauf Blu-rays abzuspielen, wäre das für mich interessant.
Ich glaube das ist noch eine ganz andere Baustelle… aber wir werden sehen was damit so geht, sobald die Blu-ray PlugIns von Dream veröffentlicht werden!
Läuft das PS3 System nicht auch auf einen Linux System. Und damit kann man doch auch schon Originale Blu-ray gucken?
Das musst Du etwas durcheinanderbringen.
Das einzige, was die PS3 mit Linux zu tun hat/hatte, ist/war die Möglichkeit ZUSÄTZLICH noch Linux zu installieren.
Also BluRays abspielen – bitte gerne.
Aber warum ich einen Film auf eine Disc brennen sollte, ist mir schleierhaft.
HDDs kosten quasi nichts mehr, USB-Sticks mit 32GB und mehr auch nicht….von daher….
wow danke das sind ja top news
Die Popcorn Hour baut doch auch auf Linux und spielt org. Blu-ray ab… komisch
Wird auch Zeit das sich was tut, bis heute habe ich immer wieder probleme MKV´s abzuspielen (Ruckler und sogar Abstürze).
Bedauerlicheweise gehöre ich damit scheinbar zu einer Mindergruppe weil in den Foren wird dieses Thema nur selten oder gar nicht behandelt.
Übrigens Optische Medien sind schon Lange tot.